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Zugverhalten

Zugverhalten

Beim Weißstorch handelt es sich um einen Zugvogel, der jedes Jahr lange Strecken zwischen seinen Brutquartieren und seinen Winterquartieren in Afrika südlich der Sahara zurücklegt. Der Weißstorch ist ein Segelflieger, der zum Zug warme Aufwinde (Thermik) nutzt. Da über dem Wasser keine Thermik entsteht, muss der Weißstorch das Mittelmeer umfliegen, um nach Afrika zu gelangen. So ziehen die so genannten „Weststörche“ bei Gibraltar über das Mittelmeer, um in Westafrika vom Senegal bis zum Tschadsee den Winter zu verbringen. Die „Oststörche“ ziehen über den Bosporus, das Jordantal und die Sinaihalbinsel nach Afrika. Sie fliegen das Niltal hinunter bis in den Sudan. Von dort aus geht der Zug weiter in Richtung Ostafrika. Die Winterquartiere der „Oststörche“ befinden sich in Ostafrika bis Südafrika. Das ist eine Entfernung von etwa 10.000 km.

Nur wenige Vögel nehmen die mittlere Zugroute über Italien nach Tunesien. In den letzten Jahren ziehen viele Störche auf der westlichen Route nicht mehr bis nach Afrika, sondern bleiben in Spanien und Portugal. Das günstige Nahrungsangebot auf Reisfeldern und Mülldeponien macht es ihnen möglich, auf den Zug nach Afrika zu verzichten. Diese so genannten Westzieher sind im Frühjahr dann auch eher in den Brutgebieten zurück als die Ostzieher, die über die Türkei nach Afrika ziehen.

Immer wieder verbleiben Störche auch über die Winterzeit in ihren Sommerstandorten oder streunen weiträumig umher. Sie finden auch in dieser Jahreszeit ausreichend Nahrung und schließen sich mitunter Reihern an.

Quelle: Wikipedia

Der Text ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar.

Immer mehr Weißstörche überwintern in Bayern

An verschiedenen Stellen in Bayern werden trotz des Wintereinbruchs immer wieder Weißstörche beobachtet. Besorgte Bürger melden sich beim Landesbund für Vogelschutz (LBV), ob diese Störche überhaupt überwintern können. Der LBV gibt hier weitgehend Entwarnung. Erst bei wochenlanger starker Kälte und dicker Schneedecke würde das Futter für Adebar knapp werden. Insgesamt ist die Zahl der in Bayern überwinternden Störche in den letzten Jahren angestiegen. „Diese Vögel stammen überwiegend aus ehemaligen Zuchtstationen, wo sie gezielt am Wegflug gehindert wurden.“, so LBV-Storchenexpertin Oda Wieding.

An manchen Orten Bayerns überwintern Weißstörche schon seit Jahren. So ist man an diesen ungewöhnlichen Anblick in Leutershausen im Altmühltal (Mittelfranken) oder in Bächingen im Landkreis Dillingen (Schwaben) schon gewöhnt. Andernorts sorgen sich Bürger hingegen um erstmalig auftauchende Störche wie in Ursensollen (Oberpfalz) oder Inning am Ammersee (Oberbayern). „Die dort beobachteten Störche stammen meist von benachbarten Nestern und streifen in der kinderlosen Zeit einfach weit umher“, erklärt Oda Wieding, Storchenbeauftragte des LBV. Störche kennen ihre Umgebung im Umkreis von bis zu 30 Kilometern ganz genau und finden so meist noch genügend Nahrung wie Regenwürmer, kleine Schnecken und Fische. „Auch Kompostanlagen mit entsprechendem Mäuseangebot werden aufgesucht“, ergänzt Wieding.

Beobachtungen von Weißstörchen, die in Bayern überwintern oder erst bei Einbruch winterlicher Witterung einen Teilzug oder auch Winterflucht machen, zum Beispiel an den Bodensee oder ins Elsaß, sind in den letzten Jahren angestiegen. „Neben den Störchen aus den Zuchtstationen kommen Vögel hinzu, die sich vom Brutpartner verlocken lassen, ebenfalls hierzubleiben. In Baden-Württemberg wird vermutet, dass sich dieses Verhalten eventuell sogar vererben könnte“, sagt Oda Wieding. Die überwinternden Vögel behalten die LBV-Storchenschützer im Auge, jedoch ist ein Eingreifen durch den Menschen nicht notwendig. „Auch die Einrichtung einer Futterstelle ist eher hinderlich, weil sich so die Störche an diese gewöhnen und damit auch von einer Fütterung abhängig gemacht werden, während sie andernfalls ihrem Instinkt folgen und bei tatsächlicher Futterknappheit dann doch einen Teilzug antreten würden“, so Wieding. Wer überwinternde Störche beobachtet, meldet diese bitte an den LBV. So kann die jeweilige LBV-Kreisgruppe zusammen mit Fachleuten die überwinternden Einzeltiere überwachen.

Text: Oda Wieding,  LBV Pressemitteilung