In Siggenhofen (Lkrs. Erding), nur 2 km von Markt Schwaben entfernt, hat sich ein Storchenpaar angesiedelt.
Die Störche sind unberingt. Der Ort ist begeistert und es kann sich niemand erinnern, dass es dort schon einmal Störche gab.
Fotos: Richard Straub
Während seine Verwandten die Bezeichnung Specht im Namen führen, wie z.B. Buntspecht, Grünspecht oder Dreizehenspecht, ist er der „Wendehals.“ Den Namen gaben ihm gute Beobachter, weil er seinen Hals um 180° drehen kann. Im Gegensatz zu den 9 anderen Spechtarten in Bayern ist er der einzige Zugvogel, trommelt nicht, baut keine Höhlen braucht also keinen „Stützschwanz“ um stabil am Baumstamm zu haften und ist kein typischer Waldbewohner. Am wohlsten fühlt er sich im Biotop „Streuobstwiese“, wie z.B. der Wiedehopf und der Steinkauz, die früher im Landkreis auch heimisch waren. Bei den Spechten sind die Männchen etwas auffälliger als die Weibchen gefärbt. Auch da bildet der Wendehals die Ausnahme. Beide Geschlechter haben so eine unauffällige Tarnfärbung, dass sie mit den Baumrinden nahezu verschmelzen. Familie Duncan aus Kirchseeon konnte in ihrem Garten nun diesen seltenen Vogel fotografieren und lieferte damit den ersten Nachweis im Landkreis, sieht man von wenigen Beobachtungen an der Landkreisgrenze beim Speichersee mal ab. Sogar ein Jungvogel konnte eindeutig fotografiert werden.
In der Landesgeschäftsstelle des Landesbundes für Vogelschutz (LBV) im fränkischen Hilpoltstein sorgte dies für Aufsehen. Nun bittet der LBV die Vogelfreunde im Landkreis ihre Sichtungen des Wendehalses (wenn möglich mit Fotonachweis) zu melden (kg-ebersberg@lbv.de). Dabei bitte behutsam vorgehen und Abstand wahren.
Text: Richard Straub, Foto: Familie Duncan
Am Dienstag Mittag waren im Landratsamt alle Teilnehmer des Kiebitz-Projektes im Landkreis eingeladen, Landwirte, Naturschützer und das beteiligte Büro Landschaftsarchitekt Niederlöhner. Alle erhielten für ihre Bemühungen ein Präsent, darunter auch vier Aktive der LBV Kreisgruppe Ebersberg. Richard Straub gab Meldungen weiter und hatte im Schwabener Moos ein Nest endeckt und markiert. Wolf Karg leitete Meldungen weiter und Klaus Grünebach war als Wiesenbrüterbeauftragter des Landkreises Ansprechpartner für die beteiligten Landwirte. Harald Süpfle meldete einige Kiebitze im nördlichen Landkreis.
Insgesamt wurde 37 Gelege gemeldet und mit Bambusstangen markiert, damit sie bei Feldarbeiten ausgespart wurden. Klaus Grünebach erzählte begeistert, wie er mit einem Landwirt auf dem Traktor mitgefahren ist und junge Kiebitzküken von der unbearbeiten Seite auf die bearbeitete Seite in Sicherheit getragen hat.
Fotos: Richard Straub
siehe auch den Bericht im Merkur
Der Landschaftspflegeverband Ebersberg e.V. führt in den nächsten Wochen in Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt Ebersberg und der Höheren Naturschutzbehörde an der Regierung von Oberbayern sowie dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Ebersberg eine Entbuschung der Streuwiesen am Südrand des Egglburger Sees durch. Zweck der Maßnahme ist es, die ökologisch wertvollen Streuwiesen zu erhalten und zu erweitern, indem der randliche Gehölzbestand reduziert wird.
Mehr Informationen finden Sie in der Mitteilung des LPV hier und im Lageplan (0,6MB).
Am Abend des 23. August erhielt Richard Straub einen Anruf einer Bürgerin aus Markt Schwaben, dass beim Marktplatz viele Störche wären. Diese Nachricht gab er Harald Süpfle weiter, der sich sofort auf's Rad schwang um die Störche zu fotografieren. Auf dem Dach der katholischen Kirche saßen 11 Störche und auf dem Dach vom Unterbräu noch einer.
Fotos: Harald Süpfle
Leider ist dieser imposante Vogel mit seiner neckischen Holle auf dem Kopf sehr stark bedroht und steht unter besonderem Schutz. Sein Bestand ist in den letzten zwei Jahrzehnten auf nur noch 12% geschrumpft. Da spielt der Vogelfang eine traurige Rolle, die intensive Landwirtschaft trägt wesentlich dazu bei und ganz entscheidend sind Störungen im Brutgebiet. Der Landkreis finanziert nun im dritten Jahr eine Kiebitz-Bestandserhebung und Schutzmaßnahmen. In den letzten Jahren brachten die Kiebitze im Schwabener Moos nachweislich nur 6 Junge durch, was zum Überleben der Art zu wenig ist.
Auch die Bevölkerung kann zu einer Verbesserung beitragen, indem Störungen vermieden werden. Wege die durch entsprechende Hinweisschilder markiert sind sollen im angegebenen Zeitraum nicht betreten werden. Dort wo die Kiebitze brüten, werden zusätzliche Schilder bis zum Wegfliegen der Jungkiebitze aufgestellt. Diese Schilder haben die kleinen Kiebitzfreunde der Kindergruppe Markt Schwaben des LBV gemalt und bitten Sie um Rücksicht. Durch seine gute Tarnung ist der Kiebitz meistens gar nicht zu entdecken und es sind eigens vom Landkreis geschulte Leute unterwegs, die mit Fernglas und viel Geduld die Nester ausfindig machen, der Koordinationsstelle melden und die betreffenden Landwirte darüber informieren, damit die gut getarnten Gelege nicht versehentlich vom Traktor überfahren werden. Bauern und Naturschützer sind während der Brutsaison im Informationsaustausch.
Junge Kiebitze sind sofort nach dem Schlüpfen Selbstversorger, werden also nicht gefüttert, sondern von den Eltern auf die Nahrungsflächen geführt. Großer Stress entsteht für die Vogelfamilie bei Störungen, insbesondere durch freilaufende Hunde. Denen sind die Kiebitze zwar egal und sie jagen sie auch nicht. Alleine durch ihre Anwesenheit entsteht Panik unter Vögeln, die jedes Mal ihre noch flugunfähigen Kinder in ein Deckungsgebüsch führen und dort vorsichtshalber noch länger verweilen, auch wenn der angebliche Feind schon wieder abgezogen ist. Dies führt zu verminderter Nahrungsaufnahme in dem ohnehin nicht sehr üppigen Brutgebiet und hat traurige Konsequenzen.
Bitte helfen Sie mit, diese markanten Vögel in unserer Heimat zu erhalten.
Das Wissen über die belebte Natur unserer Heimat nimmt immer mehr ab, beklagen seit einigen Jahren Naturschützer und Experten. In Bezug auf manche Artengruppen gibt es inzwischen eine so geringe Anzahl von Kennern, dass zu wenig "Personal" zum Erstellen neuer Roter Listen zur Verfügung steht und sich deren Fertigstellung teils verzögert oder gar ausfallen muss.
Kenntnisse darüber, wie sich das Artenwissen über die Altersklassen verteilt und ob es in bestimmten Artengruppen besonders stark ausgeprägte Wissensdefizite gibt, fehlen jedoch in vielen Bereichen. Diese Wissenslücke möchte naturgucker.de gemeinsam mit einigen Partnern langfristig schließen. Deshalb haben wir arten|pisa ins Leben gerufen. Dabei handelt es sich um eine Untersuchung des Artenwissens der breiten Bevölkerung mit Hilfe von Online-Umfragen.
In Kooperation mit dem NABU und der Hochschule Geisenheim hat naturgucker.de die erste Befragung im Herbst 2017 durchgeführt. Daran haben sich 8.033 Menschen beteiligt und uns wichtige Daten verschafft. Eine Übersicht einiger Ergebnisse aus dieser Untersuchung sowie weiterführende Links finden Sie hier.
„Das Sterben der Amseln“, titelt eine Zeitung am 11. August 2019 angesichts einer auffälligen Häufung kranker oder toter Amseln in Poing im Landkreis Ebersberg. Der Beleg steht noch aus, aber wenn ein offensichtlicher Seuchenzug primär Amseln betrifft, dann liegt seit 2001 der Verdacht nahe, dass das aus Afrika stammende Usutu-Virus kursiert.
Das „Amselsterben“: Fakten zu Usutu- und West-Nil-Virus (PDF 0,3MB)
Das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) hat ein Merkblatt Meldewege und Zuständigkeiten zum Thema Hinweise auf Große Beutegreifer herausgegeben. Mehr Informationen finden Sie beim LfU.