Vom Treffpunkt am Maibaum im Markt Schwaben und fuhren mit mehreren Autos Richtung Forstinning. Kurz nach der Wolfmühle parkten wir, um von dort Richtung Forstinninger Semptquelle zu laufen. Am Parkplatz war schon ein Distelfalter (Vanessa cardui) an einer Wilden Karde zu sehen. Auf dem Weg zum Quellsee sahen wir mehrere Braune Waldvögel (Aphantopus hyperantus), auch Schornsteinfeger genannt, Tagpfauenaugen (Aglais io) und weitere Distelfalter. An den Bäumen um den Quellsee flog ein Faulbaum-Bläuling (Celastrina argiolus), der sich jedoch nur in den oberen Bereichen aufhielt. Am See war eine Blauflügel-Prachtlibelle (Calopteryx virgo) und ein C-Falter (Polygongia c-album) zu bewundern.
Kurz nach dem See kamen wir zu der angestrebten Wiese. Hier flogen zahlreiche Große Ochsenaugen (Maniola jurtina), einige Braune Waldvögel und Gammaeulen (Autographa gamma). Von den Wiesenknopf-Ameisenbläulingen war auf dem krautigen Streifen am Waldrand nichts zu sehen, obwohl hier einige Große Wiesenknöpfe (Sanguisorba officinalis), die Nahrungspflanze der Raupen, stehen. Weiter hinten Richtung Sempt wurden wir auf einer schönen Wiese fündig, auf der auch die Sumpf-Stendelwurz (Epipactis palustris) noch blühte. Einige Dunkle (Phengaris nausithous) und Helle Wiesenknopf-Ameisenbläulinge (Phengaris teleius) flogen umher oder saßen auf Blüten. Ein einziges Schachbrett (Melanargia galathea) war ebenfalls unterwegs.
Das Besondere an den beiden Wiesenknopf-Ameisenbläulingsarten ist ihre Lebensweise. Die Weibchen legen ihre Eier an die noch nicht vollständig entwickelten Blüten des Großen Wiesenknopfs. Die Raupen fressen im Blütekopf, im Spätsommer lassen sie sich auf den Boden fallen und warten, bis sie von einer Wirtsameise in deren Bau getragen werden. Beim Dunklen Wieseknopf-Ameisenbläuling sind Rote Gartenameise (Myrmica rubra), Myrmica samaneti und Trockenrasen-Knotenameise (Myrmica scabrinodis) Wirtsameisen, beim Hellen Wiesenknopf-Ameisenbläuling nur die letzte Art. Im Bau fressen die Raupen Ameisenlarven und überlassen den Ameisen im Gegenzug ein zuckerhaltiges Sekret. Die Raupen sind in der Lage, den Nestgeruch der Ameisen nachzumachen. Sie werden deshalb von den Ameisen wie die eigene Brut gepflegt, obwohl sie sich bis zur Verpuppung räuberisch von deren Eiern und Larven ernähren. Sie überwintern im Ameisenbau und verpuppen sich dort im Frühjahr. Nach dem Schlüpfen aus der Puppe muss der Schmetterling sofort das Ameisennest verlassen, da nun die Tarnung nicht mehr funktioniert und er selbst als Beute betrachtet wird.
Außer Schmetterlingen sprangen zahlreiche Heuschrecken umher, darunter das Grüne Heupferd (Tettigonia viridissima) und die Gewöhnliche Strauchschrecke (Pholidoptera griseoaptera). Als wir uns auf den Rückweg machten, entdeckten wir noch zwei männliche Warzenbeißer (Decticus verrucivorus). Nach rund zwei Stunden waren wir wieder am Parkplatz.